União do Samba beim Sambafestival in Coburg 2023. Endlich wieder ausgelassen Sambatrommeln, andere Bands anschauen, auf Workshops gehen, Caipirinha trinken. 9 Auftritte mit insgesamt 65 Trommlern an drei Tagen in der Europäischen Sambahauptstadt. Wenig Schlaf, viel Spaß, begeistertes Publikum und das lang ersehnte Festivalfeeling.

Endlich wieder Samba-Festival Coburg

Lange hat es gedauert, lange haben wir uns gefreut, uns vorbereitet, geprobt, gebastelt, gegroovt, getanzt….und dann war es endlich soweit: nach 3 Jahren Pause hieß es am Freitag, den 14.07.2023  „auf nach Coburg!“.

„Vorglühen“ – Esquenta

Am frühen Abend fand die fast schon traditionelle erste Probe an der Rückertschule vor den vielen geplanten Auftritten statt. Wenn sich vier Bands zur União do Samba zusammenschließen, dann sind diese gemeinsamen Vorabproben besonders wichtig. In der fast vollen Besetzung spielen wir gar nicht so oft. Über 60 Trommler, zwei Tänzerinnen, zwei Sängerinnen und nicht zu vergessen Luana und Pablo – unser Dream-Puppen-Team. Die Aufregung und Spannung war schon dort fast mit Händen zu greifen. Nach der langen Pause, den drei Jahren ohne Samba-Festival waren wir alle einfach nur froh, dieses unfassbar tolle, traditionsreiche und für uns so wichtige Event wieder live mitzuerleben und den Samba zu feiern.

Freitag – Start

Um 20 Uhr ging es dann endlich los! Die Band war – bei Temperaturen über 30 Grad – wortwörtlich heiß endlich zu grooven. Und das haben wir! In meinen vielen Jahren, 4 x Coburg und etlichen Auftritten mit der ganzen Mannschaft, war dieser Coburg-Startschuss für União do Samba ein Erlebnis, welches  ich sicherlich zu einem der besten, spaßigsten und energiegeladensten Auftritte in meiner „Sambakarriere“ zählen kann. Wir waren schnell, wir waren laut, wir waren groovig. Dank unserer Tänzerinnen und Sängerinnen, die das Publikum zusätzlich animierten mitzumachen, hatten alle auf der Spielfläche vor dem Stadtcafé eine tolle Zeit. Eines unserer neuen Coverstücke „Tanz um dein Leben“ lässt dann auch gefühlt tänzerisch noch alle Hemmungen fallen.

Luana und Pablo – Giant Dancers

Und wenn dann auch noch Luana und Pablo anfangen miteinander zu tanzen, sind nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen happy! Dank den Puppenspielern Jutta, Tanja, Uwe, Uli und auch den „Bodyguards“, die auf die Figuren  aufpassen,  wird unser, in monatelanger Handarbeit gefertigtes  Samba-Paar zum Leben erweckt. Dann ziehen die Riesen-Tänzer mit ihren über 4 Metern Höhe und den perfekt aufeinander abgestimmten Bewegungen alle Blicke auf sich. Egal wo wir an diesem Wochenende auftraten, wir waren definitiv nicht alleine! Nicht nur die Leute, sondern auch die anderen Bands und auch die Presse war begeistert.

Samstag – Workshop und 4 Auftritte

Am Samstag ging  es dann frühmorgens gleich richtig los. um von 9.30 bis 13.30 Workshop von Homero Cortes von Aainjaa, der fantastischen Band aus Bogotá in Kolumbien. DER Wachmacher nach vielleicht 3 Stunden Schlaf. Sehr coole Grooves mit Wahnsinsenergie gespielt. Danke!

Gleich danach Bühne Albertsplatz. Mit unserer supermobilen, von Sonnenstrom aufgeladenen Gesangsanlage können wir überall mit den Sängerinnen auftreten, und natürlich wieder mit den Riesentänzern Luana und Pablo.

Hauptbühne Marktplatz

Das ist mit den Puppen immer eine besondere Herausforderung. Kleiner, enger Bühnenaufgang, 40 Musiker auf der Bühne und jede Menge Technik, Soundcheck inklusive kurzer Komplikation in 3 Minuten erledigt und dann nachmittags dem Publikum eingeheizt. 25 Minuten volle Power. Sehr schön!

18.30 Uhr wieder zur Theaterplatzbühne und zwischendrin schnell jede Menge fantastische Bands angeschaut. So geht Festival.

Regenschauer – „Flüssige Sonne“

Wo strahlende Sonne und große Hitze ist, da sind oft Unwetter nicht weit. Am Samstag Abend hat uns der Regenschauer vor dem Café Sorgenfrei erwischt. Tatsächlich war die „flüssige Sonne“ aber eine schöne Abwechslung zu den heißen Temperaturen und nach einer Stunde gingen wir nass, aber sehr glücklich weiter. Geplant war um 0.00 Uhr ein Auftritt mit der InDrum-Lightshow vor der Reithalle aber kurz vorher war plötzlich alles still, keiner wusste so recht, was los war, bis die Info langsam durchgedrungen war:

Unwetterwarnung

Ein Fest wie Coburg lebt nicht nur von der Musik, sondern vor allem von der Stimmung der Bands und Besuchern. Vielleicht bin ich nicht die richtige Referenz, aber tatsächlich habe ich noch kein anderes Festival erlebt, bei dem es so freundschaftlich, gesittet und organisiert abläuft. Als am Samstag um 23.45 Uhr aufgrund mehrerer Unwetterwarnungen das Festival für den Tag als beendet erklärt wurde, war auch das einfach beispielhaft. Keine Beschwerden, kein Drängen, keine Panik….den Leuten ist klar, dass man eine solche Entscheidung nicht grundlos trifft und es alleine um den Schutz und die Sicherheit aller Beteiligten geht. Und so wie sich die Leute auf ein tolles Fest durch die Planung und Durchführung der Organisatoren verlassen können, so können diese auf den Spaß, die Freude und eben im Ernstfall auf die Ruhe und Vernunft der Leute zählen.

In der Unterkunft in der Rückertschule wurde natürlich bei União do Samba weiter gefeiert. Und das Unwetter war dann gar nicht so schlimm wie angekündigt.

Sonntag – Endspurt

Am Sonntag ging es dann auch schon gleich wieder „frühmorgens“ um 11.30 Uhr los mit einer riesen Trommelsession mit mindestens 1000 Trommlern auf dem Schlossplatz. Die Aktion Trommeln für den Frieden ist eine gute Idee und schickt zusammen so viel Energie mit ihren Trommeln in die Krisengebiete der Welt. Ob das was hilft? Zumindest ist es ein gutes Signal. Mitten drin unsere Luana, die einfach immer heraussticht.

Zwischen 13 Uhr und 16.30 Uhr dann noch 3 Auftritte am Albertsplatz, Stadtcafé und Hofgarten und dann absolut fertig und geschafft die drei bis fünfstündige Heimfahrt angetreten. Gut, dass wir den Samba haben, sonst würde man das ja gar nicht durchhalten bei konstant über 30°C im Schatten (aber wir haben ja nicht im Schatten gespielt).

Fazit: einfach wieder fantastisch

Alles in allem war, ist und wird Coburg einfach etwas ganz besonderes sein, auf das sich alle freuen, darauf hin fiebern und vor Ort einfach nur erleben können.

Vielen Dank an die Band União do Samba, die Helfer, unsere Foto-und-Video-Profis Markus und Volker, unsere Puppenbauer Jutta, Lisa, Susi und Helmut und der wohl größte Dank geht an Uli. Ohne dich gäbe es  die União nicht und somit auch nicht all die tollen Festivals, Auftritte, Erlebnisse, Projekte und Begegnungen.

Fredi