Wenn Väterchen Frost seine ganze Macht ausspielt, fährt Uniao do Samba dahin, wo er heimisch ist. 400 km östlich von Moskau liegt Nischni Nowgorod. Das frühere Gorki wurde um Sylvester 2016 Schauplatz für Sambashows von Uniao do Samba.
In 11 Tagen ging es durch verschiedene Stationen der fünftgrößten russischen Stadt und zum Abschluss nach Moskau.
Mini-Reisetagebuch
29.12.2016 Donnerstag – Flug und Busreise
Abflug von München über Moskau nach Nischni Nowgorod, spätabends mit dem Bus weiter in unsere Ferienanlage (Ягодная деревушка = Jagodnaja derewuschka). Der Bus bleibt 2 km vor dem Ziel in einer Schneewehe hängen, es gibt kein Vor und Zurück. Nach 20 Minuten Fußmarsch erreichen wir das „Beerendörfchen“. Wir kommen um 1.30 Uhr Ortszeit an.
30.12.2016 Freitag – Probe und Matrjoschkafabrik
Mittags Probe, die bereitgestellte Verstärkeranlage irgendwie in Gang bringen und Soundcheck.
Nachmittags Matrjoschka- und Holzmalerfabrik in Semjonow (Семёнов)
Abends russische Sauna (Banja) mit seltsamem Birkenwedelschlagen.
31.12.2016 Samstag – Sylvesterauftritte
Vormittags nochmals Probe.
Nachmittags Klettergarten mit „russischen“ Sicherheitsvorkehrungen.
18 Uhr vor dem Veranstaltungssaal draußen Tanz mit folkloristischem Akkordeonspieler, wir lernen neue russische Freunde kennen.
Ab 21 Uhr Silvesterfeier mit zwei Uniao-do-Samba-Auftritten vor und nach Mitternacht.
Nach der obligatorischen Putin-Rede und den 12 Schlägen der Turmuhr des Moskauer Kreml in der Fernsehübertragung spielt Paprizka das neue Jahr ein. Welch eine Ehre. Ins Bett gehen die meisten ziemlich früh….am Morgen.
01.01. 2017 Sonntag – Neujahrsauftrit und Party
Frühstück gibt es um 11 Uhr, Mittagessen um 16 Uhr. Man muss die Partynacht erst einmal verdauen. Dazwischen keine anstrengenden Aktivitäten. Bleigießen, Matruschka malen oder einfach weiterschlafen.
Abends dann wieder fit. Neujahrsauftrit mit den restlichen Stücken unseres Uniao-Riesenprogramms. Danach leider grottenschlechte DJs und alle Gäste und wir auch verziehen sich. Wir treffen uns zur Fete im „Partyhaus“. Paprizka bricht ihren Rekord: 32 Leute auf 18 Quadratmeter feiern mit Bolonese, Walzer, Stagediving und Headbangen. Und wieder wird es spät… oder früh.
02.01.2017 Montag – Busreise und Bayerisches Restaurant
Busfahrt ohne Pannen nach Nischni Nowgorod in unser Hotel.
Für mich noch kurz die Gelegenheit für einen kleinen Lauf um den Kreml um schon Mal einen Eindruck zu bekommen. Sehr kalt aber schön und neu.
Abends Essen gehen in einem „Bayerischen Restaurant“. Bier in allen Größenordnungen, dazu Brezeln und Livemusik.
Julias Nichte Tanja übersetzt und gibt Tipps, sehr nett.
03.01.2017 Dienstag – Der große Kreml-Auftritt
Vormittags Fotoshooting im Kreml
14 Uhr unsere Show im Kreml (Video-Zusammenschnitt)
Abends Essen in einem georgischen Restaurant.
04.01.2017 Mittwoch
Nischni Nowgorod touristisch „hintenrum“. Wir laufen durch die weniger bekannten Stadtteile bei Minus 16°C. Das kommt uns da noch kalt vor. Eiszapfen hängen bald an den Haaren und Bärten.
Am Endpunkt der Tour wartet eine beheizte historische Tram auf uns für eine Mini-Besichtigungsfahrt.
Die Gruppe teilt sich auf und zieht los um Kirchen, Kreml, Einkaufsstraßen, Cafés und Restaurants zu erkunden.
Abends noch ins Irish Pup „Union Jack“ in der Nähe des Hotels und dann wiedermal völig erschöpft ins Bett.
05.01.2017 Donnerstag
Fahrt mit dem Zug 4 Stunden nach Moskau. Immer in der Nähe der Wolga. Russland ist hier eben wie eine Tischplatte und der Ausblick ändert sich die ganze Faht über nicht. Birken voller Schnee, ein kleines Örtchen, Birken voller Schnee. Dann abends eine kleine Runde durch die weihnachtlich beleuchtete Innenstadt. Mittlerweile hat es -22°C.
Da fällt es schwer, abends noch aus dem Haus zu gehen um etwas zu essen. Die Belohnung ist ein super Auftritt von Paprizka im Club Petrovich. Das ganze Lokal tanzt und feiert mit uns und wieder gibt es Wodka-Einladungen.
06.01.2017 Freitag
Stadtouren in kleinen Grüppchen bei jetzt -25° C. Es gibt so viel zu erleben! Roter Platz, Lenin-Mausoleum, Kreml, Russisch-Orthodoxe Kirchen, Shopping-Malls, die ganze Stadt ist ein riesiger Erlebnispark. Sogar die Metrostationen sind Sehenswürdigkeiten. Abends völlig erschöpft zum Essen ins Lokal gegenüber. Das Restaurant erweist sich als Nobel-Festsaal. Wir sind fast die einzigen Gäste, weil in Russland heute Heiliger Abend ist und die Familie unter sich sein will.
07.01.2017 Samstag
Noch einmal Moskau in kleinen Gruppen. Metrostationentour, Akkordeonmuseum, abends Todes-Tanzshow und danach Ausklingen in der Bar gegenüber. Von unserem Hotel aus sind es immer nur ein paar Schritte zu Bier, Wodka und Longdrinks.
08.01.2017 Sonntag – Rückflug
Noch eine kurze Runde durch die Innenstadt und dann ab in die Metro, mit dem Airportexpress zum Flughafen und mit 60 Minuten Verspätung wieder in die Heimat.
Erlebnisse und Gedanken
Kids und Partner
Was ich mir immer gewünscht habe und jetzt endlich so richtig funktioniert hat. Die Band fährt mit der ganzen Blase fort. Die Partner oder Freunde bringen sich ein, indem sie Fotos und Videos aufnehmen, sich um die Technik kümmern oder einfach gute Stimmung machen. Die Kids verteilen Flyer oder Gehörschutz ans Publikum und jeder findet seine Aufgabe. Aber die Hauptsache ist, dass jeder Spaß hat. Und das hat toll funktioniert. Wieder so ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist und hoffentlich noch öfter in Erfüllung geht.
Menschen
Alle Menschen, die wir kennenlernen durften, waren sehr nett, aufgeschlossen uns gegen, überhilfsbereit und enorm gastfreundlich. Von kleinen Geschenken über Einladungen und wirklichem Spaß konnten wir alles haben. Klischees vom grummeligen Russen, der nur Wodka trinkt und keine Westler mag, konnten wir überhaupt nicht erleben. Auch mit deutlicher Sprachbarriere, gab es wunderbare Begegnungen zwischen den verschiedenen Nationen.
Viktors hervorragender, selbstgebrannter Limoncello, der mit uns gleich am ersten Abend seine letzte Flasche teilte, oder Ljuda, die uns als russische Snegurotschka (Schneeflöckchen) begrüßte, naja, sowas in der Art. Oder natürlich die quirlige Nadja, die jeden mit ihrem ansteckenden Lachen mitreißt und uns immer wieder das Gefühl gab, dass wir mit unserer Musik etwas ganz besonderes sind. Aber auch kurze Begegnungen mit Unbekannten, wenn man beim Sylvestertanz in den Kreis geholt wird oder die Trinkbräuche erklärt, gezeigt, vorgemacht bekommt. Man fühlt sich einfach sofort wohl und gleich ein bisschen heimisch. Danke allen, dass sie alle Vorurteile so glänzend widerlegt haben. Na gut, ein paar knorrige Typen waren auch dabei, aber die gibt’s ja überall.
Wetter
Uns erwartete mildes Wetter in Nischni Nowgorod, kaum kälter als 5°C minus. Sogar Tauwetter in der Ferienanlage.
In Nischni selbst mit vielleicht minus 12°C und leichtem Wind dann schon etwas strenger, aber immer noch gut auszuhalten. In Moskau allerdings ging die Anzeige bis auf minus 25°C und das fühlt sich für uns tatsächlich richtig kalt an. Wir waren vorgewarnt und hatten zum Teil die Polarexpeditionsunterwäsche dabei. Und die war auch nötig. Ohne friert man echt richtig!
Transport 1
Für Leute wie mich, die auf Reisen viele Begebenheiten einfach auf sich zukommen lassen und erst dann gelöst werden, war das schon wieder eine Überraschung, dass wir über zwei Stunden vom Flughafen in unsere Ferienanlage fuhren. Nachdem der Kofferaum randvoll geladen war und auch eindringliches Schieben und Drücken nicht half, wurde eben der Gang hüfthoch vollgestapelt. Als letzter kam Reinhart mit einer zirkusreifen Akrobatik zu seinem Sitzplatz ganz hinten.
40 Minuten ging es durch die Großstadt Nischni Nowgorod, dann auf geräumten Landstraßen und die letzten 20 km auf ungeräumten Wegen. Die letzte Linksabbiegung wurde dem Bus dann zum Verhängnis. Man soll halt Kurven nicht zu eng nehmen. Der Bus sitzt auf einem Schneehügel auf und läßt sich auch mit dreißig vereinten Kräften nicht überreden, sich noch weiter fortzubewegen. Nach 10 verschiedenen Versuchen mit Schaufel, Fußmatten, untergelegten Ästen, vor und zurückschieben geben wir auf und der Busfahrer wartet auf den Traktor, der die Lösung bringen soll. Nach 20 Minuten Nachtwanderung kommen wir um 1.30 Uhr Ortszeit in unserer Ferienanlage an. Die armen Serviskräfte mussten dann eben so lange warten mit unserem „Mitternachtsmahl“ und der Einquartierung. Nach dem Geburtstagssekt von 2 Mitgliedern ging es um 3 Uhr endlich ins Bett.
Am Morgen ist dann auch unser Gepäck angekommen.
Transport 2
41 Leute müssen hin und her gefahren werden. Lösung: drei Neunsitzerbusse. Das geht mathematisch nicht auf? Doch, russische Mathematik und das Transportsystem sind ein bisschen anders als in anderen Teilen der Welt. 18 Leute passen also locker in einen Kleinbus. Ich kenne das gut aus ländlichen Teilen Lateinamerikas und hier ist es ähnlich. Aber wenn man aufeinander drauf sitzt, kann man sich eh besser unterhalten und muss nicht so schreien.
U Liessa na Apuschke
Das russische Winterlied, dass sich Julia ausgesucht hatte, ist ja einer der traditionellen Songs, den alle Russen kennen und mitsingen können. Das war dann selbst für unsere Sängerin Claudia ein richtig bewegender Moment, als alle Gäste dann auch wirklich erst überrascht und dann aber inbrünstig mitgesungen haben. Man sah fast Tränen in ihren Augen und wir hatten Gänsehaut. Wieder ein wundervolles Erlebnis, wie man mit unserer Musik auch zu Menschen aus einer ganz anderen Kultur eine tiefe Verbindung schaffen kann.
Warum bitte Russland?
Als wir im Juni 2016 in Luxemburg zwischen den Samba de Luxe-Auftritten Spielpausen hatten, alberten wir mit unserem russischen Mitglied Julia herum. Uns interessierte ihre Heimatstadt Nischni Nowgorod. „Da können wir doch auch mal mit der Band hinfahren“. Alle lachten und Sie sagte: „ja, ok (da charascho)“ alle lachten nochmal.
Zwei Tage später lag der ausgearbeitete Plan in meinem Emailpostfach. Baff! Sollte das aus einer Laune geborene Projekt tatsächlich stattfinden? Den Plan in unsere Organisationsplattform reingestellt und kaum eine Woche später waren 30 Mitfahrer angemeldet mit genehmigtem Urlaub, Partnern, Kindern, Tänzerinnen, Sängerin und Akkordeonistin. Und festem Willen. Unser ganzes Show-Aufgebot! Ich hätte nie gedacht, dass Uniao do Samba sooo spontan sein kann. Wow!
Jetzt musste es schnell gehen, damit die günstigen Flüge noch zu haben waren und auch unsere geplante Ferienanlage, in der wir einige Shows spielen wollten, nicht schon voll belegt ist. In zwei Wochen war das meiste dann auch gebucht oder reserviert. Die nötigen Kontakte in Russland für die Einladungen, die man braucht wurden herausgefunden und geknüpft.
Julia ist dann noch in ihre Heimatstadt geflogen, um alles noch persönlich festzumachen.
Damit haben wir uns einen arbeitsreichen Herbst beschert und Zusatzarbeit aufgehalst. Jetzt galt es, ein auf Russland abgestimmtes Programm zu proben, neue Stücke dafür ganz neu aufzubauen, Kostüme auszusuchen und auch noch „flugtaugliche“ Requisiten zu basteln. Aber zurück konnten wir jetzt eh nicht mehr. Alles war gebucht.
Einige fingen an, zumindest ein bisschen Russisch zu lernen und nervten Julia damit, sie immer mit „Priviet“ oder „kak dila“ anzureden.
So schnell kann es gehen und die Reise hat sich sowas von gelohnt. Ich bin immer noch ganz überwältigt.
Danke Julia für dein Engagement, deine Kraft und die unendliche Geduld mit uns ohne die wir diese wunderbaren Erlebnisse nie gehabt hätten!
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Wo geht es also als nächstes hin? London? Barranquilla in Kolumbien? Georgien? Oder doch Rio oder Salvador? Die kleineren Ziele sind erstmal Mallorca, Lissabon und wieder Luxemburg. Das wird wieder ein schönes, ereignisreiches Jahr.
Einen großen Dank an Markus, der mit seiner Kamera die ganze Reise so toll dokumentiert hat. Die meisten Fotos hier sind von ihm. Deshalb ist er auch nur auf ganz wenigen Fotos selbst zu sehen.
Ulrich Bammer
Vor einem Jahr, ach war die Reise doch schön.
Gerade jetzt zum Jahreswechsel werden wieder viele unvergessliche Erinnerungen wach.
За удачу в новом году!
TUI kann jeder
29.12.2016, 20.30h Ankunft Flughafen Nizhniy Novgorod Rußland, -4° Schnee
Oje, oje Armins Koffer ist nicht angekommen, Julia telefoniert ihm (dem Koffer!) hinterher (was täten wir nur ohne sie!!!), Nadja (Julias Freundin) holt uns ab, der Bus(innen mit lustigen Vorhängen) ist da, Alles einladen >> wohin nur mit sooo viel Gepäck!?! Koffer und Rucksäcke, Trommeln und andere Instrumente, nicht zu vergessen die schönen Kostüme der Tänzerinnen. Immerhin sind wir mit über 40 Personen unterwegs! Doch wir schaffen es und jeder hat auch einen Sitzplatz im Bus!
Super Stimmung! Los geht´s! Abfahrt vom Flughafen in Richtung Bärendörflein (unsere Unterkunft, ein Feriendorf mitten im Wald, 80km Richtung Osten) um 21.37h. Wir heißen Nadja willkommen.
Andrea und Stephanie haben heute Geburtstag >> original russischer Geburtstagskuchen von Nadja wird verteilt, lecker,
Anfangs wird noch neugierig die fremde Stadt beäugt, doch allmählich macht sich Müdigkeit bemerkbar. „Wann sind wir endlich da?? – ja wo sind wir denn hier eigentlich? – wie lang dauert´s noch? – wo müssen wir denn hin? – wie heißt das nochmal, wo wir hinfahren?“ >> Julia telefoniert, Nadja holt ihr Handy raus und sucht nach dem Weg (kein Netz), erst mal rechts ran fahren, Julia telefoniert wieder, der Busfahrer holt sein Handy raus und sucht nach dem Weg, jetzt bloß keinen Stress! >> oje wir sind falsch >> den Bus wenden und zurückfahren. Um uns herum nur Dunkelheit und Schnee, kein Auto weit und breit. (So wenig Verkehr würde ich mir mal für meine alltägliche Fahrt in die Arbeit wünschen, so ganz ohne Stau!)
Weiter geht´s, dann endlich links rein. Dick verschneite Straße, mitten im Wald (Hänsel und Gretel lassen grüßen). Beinahe wären wir dran vorbeigefahren, ob wir hier wirklich richtig sind? Immer weiter fahren! Müssen wir da vorne rechts oder links? Ja links natürlich!
Also schnell scharf links und …zefix wir stecken im Schnee fest. Kein Problem! Alle aussteigen und schieben. Wäre ja gelacht, das schaffen wir doch mit links, oder? Oder doch nicht? Okay, dann eben nicht, also schaufeln wir halt das bisschen Schnee weg. Wo ist die Schaufel? Welche Schaufel? Was, im Bus gibt´s gar keine Schaufel? Auch okay, dann halt mit den Füssen, wir haben ja schließlich unsere dicken Winterstiefel mitgebracht. Geht nicht. Von allen Seiten kommen gute Ratschläge. Im Wald werden dicke Äste gesucht, abwechselnd stochern wir damit im Schnee, jemand findet irgendwo ein altes Brett, aber das ist als Schaufel auch nicht gut geeignet. Der Busfahrer legt Teppiche unter die Räder (das haben wir gern, keine Schaufel im Bus, aber Teppiche!) und probiert´s nochmal. Umsonst, die Räder drehen wieder durch (schade um den schönen „Perser“, jetzt ist er platt gefahren).
Nichts desto trotz, die Stimmung ist super, jetzt sind wir alle wieder wach. Und wir haben ein Motto für unsere Reise gefunden: „TUI kann jeder!“ Oder hat Julia doch heimlich bei Jochen Schweizer eine Abenteuerreise für uns gebucht? Man weiß ja nie!
Nach circa einer Stunde geben wir auf, lassen den Bus mit allem Gepäck zurück und machen uns zu Fuß auf den Weg. Sind ja nur knapp 2 km! Der arme Busfahrer bleibt in der Kälte zurück und bewacht den Bus mit seiner kostbaren Fracht. Hoffentlich ist das auch der richtige Weg! Sind überhaupt alle da? Paß auf, dass du nicht im Schnee ausrutschst. Ist ganz schön dunkel hier im Wald! Hat keiner eine Taschenlampe? Ja klar, gute Idee! Meine Taschenlampe, ja wo ist sie denn? Ach richtig, die habe ich leider im Rucksack und der ist im Bus und der steckt da hinten im Schnee. Jetzt bloß keine Panik, wir sind doch gleich da. Hinter jeder Kurve >> ui da vorne ist ein Haus, jetzt sind wir gleich da. Haha, nix war´s. Ist das auch wirklich der richtige Weg? Zur Not könnten wir ja wieder umdrehen und im Bus schlafen. Brrrr kalt! Nein lieber doch nicht! Wieder eine Kurve und wieder nix. Der Weg hat ganz schön viele Kurven! Wenigstens ist uns nicht mehr kalt! Da wird´s einem ja sooo warm beim Durch-den-Schnee-stapfen! Ich seh´ was, ich seh´ was, da vorne! Wo? Ja da vorne, wo es so hell ist!
Schaut hin, ich glaub´, jetzt sind wir endlich da. Juhu, wir haben es geschafft! Schnell rein in die gute Stube, da wartet unser Abendessen. Die Leute aus der Küche haben tatsächlich auf uns gewartet! Ein Hoch auf die Küche! Tusch!! Immerhin ist es inzwischen schon weit nach Mitternacht! Alle stürzen sich auf das erste russische Abendessen. Anschließend werden die Zimmer in den Häuschen im Wald verteilt . Das „ins Bett gehen“ geht jetzt ganz schnell. Koffer auspacken und…, ach nein falsch, die Koffer sind ja noch im Bus und der steckt da hinten im Schnee. Okay, keine Koffer auspacken, also gleich Schlafanzug anziehen und…, ach nein, der ist ja im Koffer und der ist noch im Bus und der …, ok dann eben ohne Ausziehen waschen und Zähne putzen, ach nein, das Waschzeug ist ja auch im Koffer und der ist im Bus und der…. Umso besser, wir lassen einfach alles weg und gehen gleich schlafen, so wie wir sind. Um 2 Uhr fallen wir ins Bett.
In der Nacht kommt der Bus mit unserem Gepäck. Und wer hat ihn aus dem Schnee gerettet?? Das war ein Traktor vom russischen „Ministerium für außergewöhnliche Situationen“. Ehrlich! Fragt Julia, hat sie extra für uns organisiert! (Oder doch Jochen Schweizer? ;;)))
Sooo, schee war´s! Danke Julia!!!
Hedi Eger
Hallo Hedi, cool beschrieben, lässt die Erinnerung wieder ein bisschen aufleben.
Und dass man den ganzen Spaß auch mit Diabetes Typ 1 mitmachen konnte, lässt sich hier nachlesen: http://www.blood-sugar-lounge.de/2017/02/tui-kann-jeder/ 🙂
Meet you all was a real Christmas gift! 🙂 You brought a warmth and joy in my heart. Thank you all and especially Julia! :-*
Schade das ich nicht dabei sein konnte – wäre nach Shanghai sicher das 2.Highlight gewesen .. und .. bei Rio und -noch besser Salvador kann ich nur sagen“Daumen hoch“ und ein Hoch auf uns >> Forza Uniao !!!
Danke für diesen tollen Reisebericht. Ich werde oft gefragt, wie es war. Du fasst es sehr gut zusammen und die Bilder lassen meine Erinnerungen wieder aufblühen. Es war ein Erlebnis der besonderen Art! Nochmals Danke an Julia. Du hast für uns eine Brücke in deine Heimat gebaut.